Vergiftete Luft in Frankfurt

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Vergiftete Luft in Frankfurt

Flugzeug von unten beim Fliegen

Fluglärm und die Wissenschaft

Frankfurt am Main, 30. August 2017 – „Neben der aktuellen Dieseldebatte der Autoindustrie, werden die Schadstoffemissionen im Luftverkehr vollkommen vernachlässigt“, sagte Fluglärmschutzbeauftrage, Dr. Ursula Fechter. Bereits seit Jahren sei bekannt, dass auch Flugzeuge bei Starts als auch bei Landungen sowie bei Bewegungen auf dem Boden die gefährlichen Stickoxide (NOx) emittieren. 37 Prozent der im gesamten Flugverkehr verursachten NOx Emission wird alleine über der Rhein-Main-Region ausgestoßen. Dies veröffentlichte das Umweltbundesamt in seiner „Berichterstattung unter der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen 2015“.

 

Einen Aufschluss darüber, welchen Anteil diese 37 Prozent ihrerseits zu der Gesamtbelastung an Stickoxid für den Ballungsraum Rhein-Main beitragen, kann der Luftreinhalteplan Hessen geben. Laut der Fortschreibung vom Juni 2015 würde der Anteil des Luftverkehrs in der Rhein-Main-Region 9,5 Prozent betragen im Vergleich zum KFZ-Verkehr mit 52,1 Prozent.

 

Problem ist, dass diese Berechnung aufgrund von Angaben von Fraport selbst allerdings nur Emissionen bis zu 300 Metern berücksichtigt. Laut Umweltbundesamt tragen aber Emissionen bis zu 900 Metern zu Konzentrationen am Boden bei.  Bei einer entsprechenden Hochrechnung kommt man dann auf einen Anteil von 12,7 Prozent für den Luftverkehr und 49,8 Prozent für den KFZ-Verkehr.

 

Bereits 2009 entsprach der Anteil der Stickoxidemissionen des Luftverkehrs im Rhein-Main-Gebiet rund einem Viertel des Anteils des Autoverkehrs. Seither sind die Emissionen aus dem Flugverkehr um fast 10 Prozent gewachsen. In Anbetracht der Tatsache, dass Frankfurt mit 52 Mikrogramm Stickoxidbelastung über den Grenzwerten von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter liegt, muss die Belastung durch den Luftverkehr unbedingt berücksichtigt werden.

 

„Das ist ein enormer Anteil an giftigen Gasen, die der Flugbetrieb in der Region verursacht und von der Berichterstattung der Autoindustrie unter den Teppich gekehrt wird“, so Fechter. „Politik und Luftverkehr müssen durch die wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse zum Wohle der BürgerInnen Frankfurts zu Lösungen kommen!“