Nein zu Fraports Billigstrategie in der gesetzlichen Nacht
Frankfurt am Main, 17. Oktober 2017 – Das Jahr 2017 nähert sich dem Ende und schon jetzt hat Fraport-Chef Stefan Schulte seinen Wunschzettel geschrieben: Von der Politik fordert er ein flexibles Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen. Zusätzlich soll das Land anstelle der Flugunternehmen die anfallenden 1,2 Milliarden Euro der Kosten der Deutschen Flugsicherung (DFS) zahlen. „Unverschämtheit! Jetzt sollen die verlärmten Steuerzahler die Gebühren der DFS zahlen und bekommen zum Dank noch weniger Schlaf in der gesetzlichen Nacht“, empört sich Dr. Ursula Fechter, Fluglärmschutzbeauftragte der Stadt Frankfurt.
Die Forderung nach einem flexiblen Nachtflugverbot ist die logische Konsequenz aus der Start- und Landegenehmigung für Billigflieger, wie Ryan Air, die auf die Nachtrandstunden angewiesen sind, so Fechter weiter. Sie habe dies befürchtet und so zeigen die aktuellsten Zahlen der Flugauswertung in der Zeit vom 1. Januar 2017 bis 10. Oktober 2017, dass am Frankfurter Flughafen 2631 Starts und Landungen im Low-Cost-Bereich (Ryan Air, Wizz Air, Sund Air, German Wings) stattfanden. In der Kernnacht zwischen 23:00 und 5:00 Uhr landeten 62 Flugzeuge. In den Nachtrandstunden zwischen 22:00 und 23:00 Uhr sowie zwischen 5:00 und 6:00 Uhr fanden 357 Landungen statt. „Wir zählen insgesamt 419 Landungen, die ausschließlich von Ryan Air beansprucht wurden“, sagte Fechter.
Abschließend kommentiert die Fluglärmschutzbeauftragte Schultes Wunschzettel wie folgt: „Es gibt keinen Spielraum für eine Lockerung des Nachtflugverbotes. Die Koalition im Römer wird sich für eine Reduzierung der Flugbewegungen in den Nachtrandstunden zwischen 22:00 und 23:00 Uhr sowie zwischen 5:00 und 6:00 Uhr einsetzen.“