Noch keine Entlastung für den Frankfurter Süden
Die Flugbewegungen liegen in den ersten 9 Monaten des Jahres mit 282.444 im Vergleich zu 2019 mit 384.770 immer noch erheblich unter dem Niveau von Vor-Corona. Sie sind trotzdem im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2021 um 106.643 Starts und Landungen gestiegen. Einzelheiten sind auf Seite 3 nachzulesen.
Verspätete Starts und Landungen nach 23 Uhr schon fast auf dem Niveau von 2019 trotz insgesamt geringerem Flugaufkommens
Die im Planfeststellungsbeschluss vorgesehenen Ausnahmen werden von den Fluglinien zu Unrecht vorsätzlich in Anspruch genommen. Wie kann z. B. ein Flugzeug, das um 20:46 Uhr in Heraklion startet und eine reguläre Flugzeit von 03:05 Stunden hat, vor 23 Uhr in Frankfurt landen? So viel Rückenwind kann es nicht geben. Auf der neu entwickelten Seite 9 unseres Berichtes haben wir 2 verspätete Landungen nach 23 Uhr auf der Basis sogenannter Umläufe analysiert. Man erkennt an den Abflug- und Landezeiten, sowie den durchschnittlichen Flugzeiten, dass hier verspätet nach 23 Uhr landende Flieger auch im Wissen einer verspäteten Landung nach 23 Uhr abfliegen. Die angeblich notwendigen sogenannten Umläufe werden mit dem wirtschaftlichen Einsatz der Flugzeuge begründet und nehmen damit bewusst die Durchbrechung des Nachtflugverbotes in Kauf.
Auf der ebenfalls neu entwickelten Seite 10 unseres Berichtes zeigen wir, dass trotz offizieller Verlautbarungen der Flugbetrieb auf dem Frankfurter Flughafen nicht nur von 5 bis 23 Uhr stattfindet. Es gibt nämlich neben den verspäteten Landungen nach 23 Uhr auch verspätete Starts nach 23 Uhr. Für die Starts müssen einzeln Ausnahmegenehmigungen eingeholt werden, die man gemäß dem Hessischen Umweltinformationsgesetz (HUIG) einsehen kann. Das haben wir durchgeführt und die angegebenen Beispiele zeigen, dass die Verspätungen bei besserer Vorschau und Planung hätten verhindert werden können.
Lärmpausen weiter eine Mogelpackung
Auch im Monat September liegen die Informationen über die Lärmpause seitens des Hessischen Wirtschaftsministeriums weit neben den realen Erfahrungen der Flughafen-Anwohner im Süden der Stadt Frankfurt. An 23 Tagen soll die Lärmpause von 22 bis 23 Uhr stattgefunden haben – aber sie fand real nur an 2 Tagen statt. Grund dafür ist der nachträglich genehmigte sogenannte Swing Over (Pistenwechsel im Endanflug), bei dem die Flugzeuge trotz Lärmpause auf der Centerbahn landen dürfen, was nach dem ursprünglichen Lärmpausen Modell 4 nicht erlaubt war.
Kein Rückgang von Kurzstreckenflügen
Leider ist trotz der dringenden Appelle, aus Klimaschutzgründen auf Kurzstreckenflüge zu verzichten, die Anzahl der Flüge z.B. nach Berlin, München und Hamburg im September wieder angestiegen. So gab es nach Berlin 137 Flüge mehr als noch im August. Nachzulesen auf Seite 6. Es ist immer wieder notwendig auf die Zeitvorteile und die CO2-Ersparnisse hinzuweisen. Dazu kommt, dass die Bahnfahrt laut VCD auch nur die Hälfte kostet.