NORAH-Studie
- Belästigung und Beeinträchtigung der Lebensqualität,
- Krankheitsrisiken,
- Auswirkungen auf den Schlaf,
- Auswirkungen auf den Blutdruck,
- Auswirkungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität von Kindern.
- Lebensqualität und Belästigung
In dieser Studie sollten ca. 19.000 Teilnehmer befragt werden. Jedoch schrumpfte die Teilnehmerzahl im Laufe der Untersuchung extrem zusammen. Der Begriff "Belästigung" wird subjektiv empfunden, wodurch "Belastung" objektiv messbar ist. Anwohner des Frankfurter Flughafens fühlten sich bei gleichem Dauerschallpegel stärker durch Fluglärm belästigt als in vorherigen Studien. Die Belästigung stieg nach Eröffnung der Landebahn Nordwest im Jahr 2011 an und sank 2013 wieder ab, blieb jedoch über dem Niveau von 2011. Wissenschaftler nennen dies den „Change Effekt“ im Zusammenhang mit dem Ausbau des Flughafens. Auch konnte nachgewiesen werden, dass Fluglärm die Menschen stärker belästigt, als Straßen- oder Schienenverkehrslärm.
- Studie zu Krankheitsrisiken
Für alle drei Verkehrsarten konnte die Studie einen Zusammenhang mit dem Auftreten eines Herzinfarktes, Schlaganfalls, Herzinsuffizienz (Herzschwäche) und Depression feststellen.
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- Herz-Kreislauf-Risiko bei Verkehrslärm erhöht
- Depression: Verkehrslärm erhöht das Krankheitsrisiko
- Brustkrebs: weitere Forschung nötig.
Herzinfarkt und Fluglärm
Die WissenschaftlerInnen konnten mit NORAH bestätigen, dass Verkehrslärm ein Herzinfarktrisiko darstellt: Beim Fluglärm findet sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem gleichmäßigen Lärmzuwachs und einem Herzinfarkt. Allerdings waren weniger Menschen im Untersuchungsgebiet lautem Fluglärm ausgesetzt: Nur bei etwa zwei Prozent der Personen im Untersuchungsgebiet lag der Fluglärm-Dauerschallpegel bei über 55 Dezibel, bei niemandem überstieg er 65 Dezibel.
- Schlafstudie
Personen, die dem Flugverkehr gegenüber eher kritisch eingestellt sind, schlafen generell schlechter als Luftfahrtbefürworter.
- Blutdruckstudie
Dass sich der Blutdruck durch chronischen Fluglärm erhöht, konnte nicht sicher bestätigt werden. Dieses Ergebnis widerspricht teilweise Hinweisen aus früheren Studien.
- Kinderstudie
Grundschulkinder lernen in stark vom Fluglärm belasteten Gebieten bis zu drei Monate später Lesen als Kinder in ruhigen Orten. Eine Lärmzunahme von 10 Dezibel verzögert das Lesenlernen um einen Monat. Zudem wurde festgestellt, dass Kinder in stark lärmbelasteten Gebieten sich gesundheitlich weniger wohl fühlen. Ihre Eltern gaben zudem häufiger an, dass bei ihrem Kind bereits einmal eine Sprech- oder Sprachstörung diagnostiziert worden sei. Lehrkräfte aus durch Fluglärm hoch belasteten Gebieten berichten übereinstimmend, dass der Lärm den Unterricht stark stört.