Dezember 1978
Land Hessen verkauft 303 Hektar Land an die FAG zum Bau einer neuen StartbahnWinter 1978
Gründung der ersten Bürgerinitiative gegen die Flughafenerweiterung in Mörfelden- Fortan entstehen sieben örtliche Bürgerinitiativen aus Kommunen rund um den Flughafen: Mörfelden, Walldorf, Rüsselsheim, Groß-Gerau, Nauheim, Kelsterbach, Flörsheim
© Stadt Frankfurt, Foto: Walter Keber
Bis 1982
Über weitere 25 Bürgerinitiativen werden gegründet, darunter die Städte Frankfurt, Offenbach, Mainz, Wiesbaden und Darmstadt (Unterschriftensammlungen, Informationsstände, Veranstaltungsreihen, Kleinere Demonstrationen mit wenigen hundert Menschen, Hauptforderungen: Keine Startbahn West und Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr)3. Mai 1980
Bau einer Bürgerinitiativ-Hütte im Flörsheimer Wald2. November 1980
Die ersten Baumfellarbeiten und somit die Zuspitzung der Situation durch Massendemonstrationen beginnen: Das dauerbewohnte Hüttendorf entsteht mit 15.000 Menschen am Waldrand in Walldorf6. Oktober 1981
Blut-Sonntag. Polizei treibt mit Wasserwerfereinsatz und Tränengas, Polizeihubschrauber und Schlagstockeinsatz die Bürger und Demonstranten in Hüttendorf auseinander.2. November 1981
Hüttendorf-Räumung. In den frühen Morgenstunden räumt die bewaffnete Polizei das Hüttendorf im Flörsheimer Wald.7. November 1981
Nackten-Samstag. Über 30.000 Demonstranten erzwingen eine Rückeroberung des vonder Polizei besetzten Geländes. Der Hessische Innenminister sagt einer Gruppe von nur wenig bekleideten Bürgerinitiative-Frauen und –Männern ein Baustopp bis zur Abgabe der Volksbegehren-Unterschriften zu.14. November 1981
Mehr als 150.000 Menschen demonstrieren in Wiesbaden gegen die Startbahnpläne. Dem Landeswahlleiter werden 220.000 Unterschriften für ein Volksbegehren übergeben.© Stadt Frankfurt, Foto: Walter Keber
12. April 1984
Verkehrsübergabe der neuen Startbahn West. Auf Eröffnungsfeierlichkeiten wird verzichtet. Gegen die Inbetriebnahme der neuen Startbahn demonstrieren über 15.000 Menschen an der Mauer im Wald2. November 1987
Zwei Todesopfer von Polizeibeamten während einer Demonstration zum Jahrestag der Räumung des Hüttendorfs. Endgültiger Abbruch der Protestbewegung gegen die Startbahn West1998 bis 2000
In Frankfurt gründet sich das Bündnis der Bürgerinitiativen Kein Flughafenhausbau – für ein Nachtflugverbot (BBI): Von 13 Gruppen wächst das BBI auf über 60 BI-Gruppen im gesamten Rhein-Main-Gebiet bis nach Heidelberg an.© Stadt Frankfurt, Foto: Walter Keber
März 2006
127.000 Einwendungen von Bürgern, Städten, Gemeinden und Institutionen werden zum Erörterungstermin zum Flughafenausbau der Landebahn Nordwest und Terminal 3 eingereicht18. Dezember 2007
Das Land Hessen verkündet den Planfeststellungsbeschluss für den Flughafenausbau: Die Landebahn Nordwest und das Terminal 3 dürfen gebaut werden. Statt eines Nachtflugverbotes werden in der Zeit von 23 bis 5 Uhr durchschnittlich 17 Flüge genehmigt. In der Zeit von 22 bis 23 Uhr und von 5 bis 6 Uhr dürfen 150 Flüge stattfinden17. Januar 2009
Erste Demonstration am Flughafen im Terminal 18. Mai 2009
Baubeginn der neuen Landebahn Nordwest des Frankfurter FlughafensAnfang 2010
Die Greiser-Studie legt nahe, dass Fluglärm kränker macht als bisher angenommen wurde25. April 2011
Internationaler Tag gegen Lärm mit Beteiligung zahlreicher Flughafenausbaugegner und Fluglärmbetroffenen aus der Rhein-Main-Region21. Oktober 2011
Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest© Stadt Frankfurt, Foto: Walter Keber
22. Oktober 2011
25.000 Menschen demonstrieren von Mainz über den Rhein nach Wiesbaden gegen die Folgen der Inbetriebnahme der neuen Landebahn14. November 2011
Beginn der Montagsdemonstrationen um 18 Uhr im Terminal 1 Abflughalle B, Eingang 44. Februar 2012
Großdemonstration mit 20.000 Menschen am Frankfurter Flughafen gegen den Fluglärm und Flughafenausbau und für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr24. Juni 2012
Menschenkette gegen Fluglärm am Mainufer in Frankfurt mit über 5.000 Teilnehmern29. Juni 2012
Sleep-In im Terminal: Mit einem demonstrativen Sleep-In von 22 bis 6 Uhr protestieren in der Nacht im Terminal Ausbaugegner für ein Nachflugverbot© Stadt Frankfurt, Foto: Walter Keber
3. Januar 2013
Regionalfonds tritt in Kraft, die Förderrichtlinien betreffen 17.000 Haushalte, die Ansprüche auf Zuschüsse für passive Schallschutzmaßnahmen bis zu einem Höchstbetrag von 4.350 Euro haben. Auch für Kommunen sind Zuschüsse für passiven Schallschutz bei öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Kitas vorgesehen.11. Februar 2013
50. Montagsdemo in Mainz19. Mai 2014
100. Montagsdemo im Terminal 112. September 2014
Verkehrsminister Al-Wazir (Grüne) stellt Modelle für eine Lärmpause vor. Durch eine gezielte Nutzung der Start- und Landebahnen soll für möglichst viele eine 7-stündige Lärmpause erreicht werden23. April 2015
Einjährige Testphase für einen Probebetrieb für Lärmpausen am Flughafen gestartet5. August 2015
Schallschutzmaßnahmen für Grundschulen. Anlass der Aktion ist die Kinderstudie aus der NORAH-Studie, in der festgestellt wurde, dass Kinder in Fluglärmbelasteten Gebieten bis zu drei Monate Rückstand bei der Lesefähigkeit haben28. September 2015
150. Montagsdemo30. Oktober 2015
Veröffentlichung der NORAH-Studie. Nach den Ergebnissen der Lärmwirkungsstudie NORAH ist die Belästigung durch Fluglärm höher als angenommen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dagegen geringer als in zahlreichen anderen Studien. Neu ist, dass das Risiko für eine Depression mit der Fluglärmbelastung ansteigt14. November 2015
4 Jahre Montagsdemos im Terminal 1*30. Januar 2017
200. Montagsdemo
*(Quelle: Hrsg. Frühwacht-Treber, Wilma, Keber, Walter und Treber, Dirk (2016): 50 Jahre Protest gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens, S. 148-163.)