Von: Karina Mombauer.
Demo zum 9. Jahrestag der Eröffnung der Landebahn Nordwest am Frankfurter Flughafen.
Vergangenen Mittwoch demonstrierten etwa 100 von Fluglärm geplagte Bürgerinnen und Bürger vor der Frankfurter Paulskirche. Das Motto “Schluss mit Flughafenausbau! Schluss mit Klimazerstörung und Umweltzerstörung!” prägte Plakate und Inhalte zahlreicher Rednerinnen und Redner am Nachmittag. Unter den Anwesenden waren auch Stadtverordnete und Magistratsmitglieder der Stadt Frankfurt.
So sprach BIS-Sprecher Wolfgang Heubner bei der Demo:
“(…) Der hemmungslose Ausbau des Frankfurter Flughafens hat dazu geführt, dass die Belastungen der Anwohner durch Fluglärm und Schadstoffe immer größer wurden und dieser hat eine Größenordnung erreicht, die nicht mehr hinnehmbar ist. (…) Lufthansa reduziert seine Flugzeugflotte um 20% auf noch ca. 600 Flieger und will über 20.000 Mitarbeiter darunter jede Menge Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen und Piloten und Pilotinnen entlassen und will auch die Pilotenausbildung einstellen. Das ist ein Zeichen dafür, dass Lufthansa erkannt hat, dass es so, mit der Luftverkehrsblase, nicht weiter gehen wird. (…) Die Corona-Krise hat gezeigt, dass etliche Dienstreisen so nicht mehr notwendig sind, da vieles über Video-Konferenzen erledigt werden konnte und kann. Dies wird auch zu einer Reduktion des Geschäftsverkehrs führen. Wann endlich reagieren die verantwortlichen Politiker der hessischen Regierungsparteien und insbesondere die Hauptanteilseigner von Fraport, das Land Hessen und die Stadtwerke-Frankfurt Holding GmbH und entziehen der Luftverkehrsindustrie ihren Heiligenschein?”
Auch Knut Dörfel sprach im Anschluss als BBI-Sprecher folgende Worte an die Versammlung:
“Heute ist neunter Jahrestag ich will ganz kurz ein paar Beispiele, die wir niemals vergessen sollten aufzählen:
Gebrochene Versprechen wie “kein Baum soll mehr fallen für den Flughafen Ausbau”, “kein Flughafen Ausbau außerhalb der Grenzen des Zauns” gehören dazu, genau wie eine Nachtflugbeschränkung, die uns ursprünglich fest zugesagt war, dann aber erst mühsam und mit ungeheurem Aufwand vor Gericht bis in die letzte Instanz eingeklagt werden musste. (…) Neun Jahre nach der Eröffnung der neuen Landebahn ist darum unser Flughafenprotest längst nicht am Ende, gemessen an der aktuellen Diskussion sind wir absolut auf der Höhe der Zeit. Und ich bin zuversichtlich, dass wir uns dieser Herausforderung erfolgreich stellen werden. Schluss mit dem verantwortungslosen “Profits first – Profit über alles” gerade auch im Luftverkehr!”
Flugzeuge seien die umweltfeindlichsten Verkehrsmittel und dennoch werde im Luftreinhaltungsplan und bei allen Klimazielen der Luftverkehr nahezu ausgeblendet, so eine Zusammenfassung der vergangenen Demonstration diese Woche. Darum fordere das Bündnis alle hessischen Politiker auf, die bisherige Flughafenpolitik zu korrigieren. Reduzierung statt weiterem Wachstum des Luftverkehrs sei geboten: Keine Kurzstreckenflüge, Aufgabe der Hubfunktion, kein Weiterbau von Terminal 3.
Das BBI ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Initiativen. Es fordert Schutz vor den Auswirkungen des Luftverkehrs und erklärt sich solidarisch mit allen von Verkehrslärm betroffenen Menschen.
Das BBI will: