Der Protest der Frankfurter Bürgerinitiativen geht weiter …
Von: Natascha Feuerbach, Bürgeransprechpartnerin
Am Römer und am Frankfurter Flughafen demonstrierten am Montag wieder viele Fluglärmgegner von den Frankfurter Bürgerinitiativen und auch weiteren Bürgerinitiativen aus der Rhein-Main-Region anlässlich des 8. Jahrestages zur Eröffnung der Nordwestlandebahn.
Durch die Nordwestlandebahn, die am 21. Oktober 2011 in Betrieb genommen wurde, sind sehr viele Menschen besonders im Frankfurter Süden sowie im Rhein-Main-Gebiet noch stärker von Fluglärm betroffen. Seit der Eröffnung kam es zu unzähligen Protesten gegen die Nordwestlandebahn und viele Bürgerinitiativen wurden neu gegründet. Bis heute lässt der Protest nicht nach.
Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger machen immer wieder auf ihre Lärmbelastung aufmerksam: Mehr als 18 Stunden Fluglärm an 365 Tagen im Jahr. Sie fordern ein Nachtflugverbot von 22 – 6 Uhr.
Die gesundheitlichen Folgen von Fluglärm sind: Herzkreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Lernverzögerungen und Schlafstörungen, die auch in wissenschaftlichen Studien u. a. von Prof. Dr. Münzel (Kardiologe an der Uni Mainz) und in der NORAH-Studie nachgewiesen wurden. Bei Kindern kann es zu Lernverzögerungen im Bereich des Lesens bis zu zwei Monaten kommen, je nachdem wie stark Kinder dem Fluglärm ausgesetzt sind. Grundlage der Berechnung ist der niedrigste Dauerschallpegel tagsüber L Aeq, 08-14h bei 39 dB(A) und der höchste bei 59 dB(A)-(Quelle: NORAH-V-Kinderstudie). Zudem birgt gerade nächtlicher Fluglärm gesundheitliche Risiken. Daher empfiehlt auch das Umweltbundesamt (UBA) ein Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr auf stadtnahen Flugplätzen einzuführen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Zu der Fluglärmbelastung kommt die Problematik um Schadstoffbelastungen hinzu, die eine große Rolle spielt und die Menschen besonders besorgt. Unsere Pressemitteilung vom 20. August 2019 weist auf die Schadstoffbelastungen durch den Flughafen hin: „Laut einer aktuellen Studie des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) ist der Betrieb des Frankfurter Flughafens eine „erhebliche Quelle von Ultrafeinstaub“. Ein weiteres hochaktuelles Thema ist die Belastung durch PFC (Per- und polyfluorierte Chemikalien). Beim Erdaushub des Terminals 3 wurde diese Chemikalie nachgewiesen. Weitere Informationen über die Chemikalie kann man auf der Homepage vom Umweltbundesamt hier nachlesen.
Der Protest geht weiter, jeden Montag im Terminal 1 ab 18 Uhr. Am 11. November demonstrieren die Menschen zum 300. Mal am Frankfurter Flughafen.